Warum Motorrad Transhumance?

Ich muss durchatmen. Meine Balance finden. Meine Seele bewegen. Mein Motorrad starten.

Ich muss etwas Zeit woanders verbringen. Unterwegs sein – für einige Stunden, Tage, für Wochen, oder für einen ganzen Monat. Andere Orte sehen, die Vibration des Motors spüren. Die Dynamik in den Kurven erleben. Mühelos durch beeindruckende Landschaften fahren. Langsam in unbekannte Gegenden vordringen. Meinen Herzschlag spüren, wenn die Strecke schwierig ist. Und einen Weg finden, wenn die Straße aufhört.

Ich will alte Bekannte treffen und neue Begegnungen machen. Auf dem Motorrad ist das leicht, denn ich bin immer im Hier und Jetzt. Keine Blechhülle trennt mich von der Außenwelt.

Ich will Kilometer machen. Vorankommen. Und dann wieder verharren. Die Welt bewundern. Alleine oder gemeinsam mit diesem besonderen Menschen an meiner Seite.

Ich will Straßen erobern. Das Profil meiner Reifen darf hier auf dem Asphalt bleiben, doch ich will weiter.

Der Ort meiner täglichen Routine; mein Büro, meine Stadt – ich werde ihn verlassen, um später freudig zurückzukehren. Heimkommen. Mit neuen Impulsen, mit freiem Kopf, erschöpft, glücklich.

Ich will den Elementen ausgesetzt sein. Die glühende Hitze, der Regen, der Nebel, die kalte Luft oben auf dem Gipfel. Die Sonne sehen, die auftaucht, wenn ich durch die Wolken die Serpentinen nach oben fahre. Ich will von der Sonne geblendet sein, wenn ich den Tunnel verlasse. Ich will das Meer von oben sehen und hören, wie die Brandung rauscht. Ich will bis zum Horizont und darüber hinaus.

Ich will die Umgebung wahrnehmen. Will erleben, wie sie sich verändert, während ich mich weiterbewege. Die Stimmen der Vögel. Die Gerüche. Das Licht. Den Staub und den Matsch besiegen, der mich zu Fall bringen will.

Es geht nicht ums Ankommen. Ich biege ab auf kleine Wege, die rechts und links vom direkten Weg abgehen. Und dann will ich anhalten, wo auch immer ich will. Wo es schön ist. Mich umsehen, die Umgebung in mich aufnehmen. Die Gipfel, die Täler, die Wälder, das Wasser unmittelbar erleben.

Ich möchte in andere Welten eintauchen. Neues lernen. Menschen begegnen und meinen Horizont erweitern.

So werde ich die nächste Reise vorbereiten. Straßen auf der Landkarte suchen. Wegpunkte verbinden. Vorfreude wachsen lassen. Und wenn ich unterwegs bin, die Zeit vergessen. Doch Freiheit, Erinnerungen und ein Lebensgefühl werden bleiben.

Ich brauche es wie die Luft zum Atmen.


“MoTranshumance” ist ein Kunstwort, das die Begriffe “Motorrad” (Mo für Motorrad) und “Transhumance” kombiniert. Es beschreibt metaphorisch das saisonale Motorradfahren, bei dem Menschen auf ihren Motorrädern je nach Jahreszeit zwischen verschiedenen Regionen und Höhenlagen wechseln, ähnlich der traditionellen Transhumanz im Viehwirtschaftsbereich – eine Art moderner, motorgetriebener Wechsel zwischen verschiedenen Landschaften im Laufe der Jahreszeiten.


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