Scrambled Legs – Neue Fahrt aufs Blaue

Seit Neuestem laufe ich manchmal etwas breitbeinig. Das liegt an meiner Neuerwerbung.

Schon vor längerer Zeit hatte ich mit einem Scrambler geliebäugelt. Damals hatte ich den Blick auf den Triumph Scrambler 900 geworfen. Eine enttäuschende Probefahrt hatte mich allerdings damals davon abgehalten: Schick und lässig, aber schwachbrüstig und doch eher klein: Ich sah darauf aus wie ein Zirkusbär auf einem Mofa. Stattdessen ist es dann der Musikexpress, eine Rocket III, geworden.

Doch seit 2019 gibt es eine Erwachsenenversion des Triumph Scrambler, den Scrambler 1200 XE. Der musste her. Der Platz in der Garage bleibt aber beschränkt. Da blieb nur Eins: Den Musikexpress verkaufen. Mit Wehmut habe ich dem sympathischen Käufer nachgesehen, als er freudestrahlend mit ihm davonfuhr. Ich muss in etwa ähnlich traurig aus der Wäsche geschaut haben wie vor zwei Wochen in Nürnberg der Verkäufer des Scramblers, der jetzt in der Garage den Platz des Musikexpress eingenommen hat. Auch dort wird die Garage nicht lange leer bleiben und ich hoffe, er freut sich auf seine DesertX so sehr wie ich mich über meine kobaltblau-schwarz-goldene Neuerwerbung.

Der Scrambler ist ein moderner Klassiker. Stilprägend für diesen Traum aus Metall ist der hochgezogene Auspuff, der gleichzeitig einerseits für gute Geländegängigkeit und andererseits für gegrillte Waden am rechten Bein sorgt. Zumindest wenn man stehen bleibt. Ich allerdings habe damit kein Problem: Jedes Mal, wenn ich stehen bleibe, steige ich ab und mache ein Photo von dieser fahrenden Schönheit.

Wald- und Wiesenfahrzeug

Es gibt nicht besonders viele Exemplare. Im ersten Jahr 2019 wurden in Deutschland grade mal 592 Triumph Scrambler zugelassen, 2020 waren es 476, und nicht alle waren das XE Modell. Eine Seltenheit ist er also. Aus Gründen.

Es gibt wohl eher optische als logische Gründe für den Scrambler XE. Mir als Großgewachsenem passt die Sitzhöhe schon im Standard recht gut, den meisten anderen Leuten dürfte sie zu hoch sein. Auch am Gewicht wurde nicht auf Teufel-komm-raus gespart. Was hier nach Metall aussieht, ist auch Metall: gebürstetes Aluminium, Edelstahl, wunderschön lackierter Stahl. Überall hat Triumph mit viel Liebe zum Detail aus dem Vollen gegriffen: Das Fahrwerk ist voll einstellbar. Verschiedene Fahrmodi sind wählbar. Kurven-ABS ist an Bord. Die Bremsen sind vom Feinsten. Und das konfigurierbare TFT Display wartet mit allen Informationen auf, die man braucht oder eben auch nicht. Bloß das Thermometer haben sie vergessen. In England ist das Wetter wohl recht stabil, nur der Regen wechselt manchmal die Temperatur. Wenn der Regen zu hart wird, dann ist die Temperatur nahe dem Gefrierpunkt. Um das zu erkennen benötigt man kein Thermometer, also erschien eine entsprechende Anzeige im Cockpit den Ingenieuren wohl als überflüssig.

Dem Scrambler will man gerne im Mondschein begegnen

Bei den jetzigen Temperaturen weiß ich aber auch ohne Temperaturanzeige im Display, dass der Herbst Einzug gehalten hat. Die letzten sonnigen Tage genießen wir zwar grade noch, aber schon bald werde ich den Scrambler in der Garage stehen lassen. Windschutz ist kaum vorhanden. Doch immerhin hat mein neues Spielzeug eine Griffheizung beidseitig und eine Beinheizung rechts.

Mit so viel feiner Technik, Performance und Stil ist der Scrambler mein perfektes Vehikel für die Feierabendrunde….oder einen kurzen Wochendausflug.

Veröffentlicht von golem1303

Born to Ride - Forced to Work

2 Kommentare zu „Scrambled Legs – Neue Fahrt aufs Blaue

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